Dieser Aufstieg vom Südwesten Gran Canarias aus zum
Pico de las Nieves ist in sportlicher Hinsicht sehr abwechslungsreich
und führt durch eine wunderschöne und faszinierende Landschaft.
Wie die meisten anderen Anstiege zum Pico de las Nieves
durchquert dieser die drei typischen Landschaftszonen
der südwestlichen Hälfte der Insel,
nämlich zuerst die Halbwüste in Küstennähe,
dann die schroffen Berge
und schließlich die Wälder im höchsten Teil der Insel.
Die Beschreibung besteht aus drei Teilen.
Der erste Teil (11 Kilometer) verläuft von Las Filipinas (231 m)
zum Cruz de San Antonio (968 m).
Bevor sie nach Las Filipinas kommen, sind die meisten Radfahrer
wahrscheinlich schon 14 Kilometer auf der
sehr leicht ansteigenden GC-505 (durchschnittlich 1,5%) gefahren,
zumindest wenn sie in Küstennähe in Lomo Galeon starten.
Während dieser Anfahrt liegt die Straße im Tal der
Barranco de Arguineguín, das fast genau nord-süd orientiert ist.
Entlang dieses Tals befinden sich einige schöne Berge,
die aussehen wie Holzkröpfe.
Eine trockenere Landschaft habe ich auf Gran Canaria nicht gesehen.
Kurz nach Las Filipinas wird die nun kurvenreiche Straße deutlich steiler
(4,5 Kilometer von 7-9%).
Kurz vor Barranquillo Andrés wird der Hang dann weniger steil (6 %)
aber wenn man in Barranquillo nach links abbiegt,
ändert sich die Art der Fahrt.
In den nächsten 4 Kilometern bis zur Dreiergabelung mit dem GC-605,
ist die Straße sehr eng und wird
der Belag nach einigen hundert Metern erbärmlich.
Hier steht auch ein Warnschild mit dem Text
"Benutzung dieser Privatstraße auf eigene Gefahr".
Einige Streifen sind sehr steil (250 Meter von 11 und 13%).
Eineinhalb Kilometer nach der Dreiergabelung wird
das Cruz de San Antonio erreicht.
Auf den nächsten 14 Kilometern,
die das Cruz de San Antonio mit Ayacata verbinden,
werden netto nur 340 Höhenmeter überwunden.
Wirklich steil ist es nirgends
mit maximal 6% auf den letzten 3 Kilometern vor Ayacata.
Dies ist jedoch eine der landschaftlich schönsten Abschnitte,
die ich auf Gran Canaria geradelt bin.
Am schönsten ist es, wenn man durch den grünen Wald radelt,
braune und orangefarbene Felsen die Straße säumen
und hohe steile Berge darüber hinausragen.
Der Straßenzustand ist typisch für Gran Canaria:
teils fantastisch, teils miserabel.
In Ayacata biegen wir links ab
Richtung Pico de las Nieves (GC-600).
Bis zum höchsten Punkt (1939 m) sind es dann noch etwa 12 Kilometer.
Auf den ersten 3 Kilometern, bis zum Parkplatz in der Nähe
der Roque Nubio, ist der Hang der wiederum erbärmlich asphaltierten
Straße erheblich (8-10%).
Schöne Berge umgeben immer noch die Straße.
Nach dem Parkplatz ändert sich alles.
Die Berge sind eher schräg als steil und
ein Wald mit hohen Nadelbäumen ersetzt niedrige Vegetation.
Die Straße ist generell viel weniger steil,
fällt manchmal etwas ab aber enthält auch einige steile Abschnitte
(zwei 250-Meter-Streifen von 11%).
Nach Verlassen der GC-600 ist der Straßenbelag wieder
in sehr gutem Zustand.
Vom Gipfel kann man bei klarem Wetter
fast die ganze Insel überblicken.