Ich fand den Aufstieg von Dimaro im Val di Sole zum Passo Campo Carlo Magno nicht wirklich empfehlenswert. Es herrscht unangenehm viel Verkehr auf einer Straße, die so breit ist dass viele Autofahrer meinen, es gäbe genug Platz für zwei Autos und einen Radfahrer nebeneinander. Das passt allerdings nur gerade. Als ich in einer unübersichtlichen Kurve von einem LKW überholt wurde, blieb zu wenig Platz für mich, so dass ich mich nach rechts fallen lassen musste, zum Glück ins weiche Gras. Radfahren ist nicht ungefährlich, sicher in Italien. Der Passo Campo Carlo Magno (auf Deutsch: der Pass des Feldes Karls des Großen) verdankt seinen Namen tatsächlich Karl dem Großen, der angeblich im Jahr 800 diesen Pass überquerte auf dem Weg nach Rom, um dort gekrönt zu werden zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Er hat es wahrscheinlich nicht mit dem Fahrrad gemacht. Der Aufstieg besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil, 7 Kilometer lang, beginnt in Dimaro und führt mit einer großen Anzahl von Kurven und Kehren ziemlich steil (fast immer 8%) bergauf nach Folgarida. Danach bleiben noch acht Kilometer übrig für den zweiten Teil. Dieser ist mit einer Steigung von fast immer 4-6% deutlich leichter als der erste Teil. Links erscheinen die Brenta-Dolomiten, einer der Dolomitengruppen, die zu den schönsten Teilen der italienischen Alpen zählen. Die beste Aussicht auf diese Bergkette bietet sich vom Pass aus.